Entwicklung des Projektes: Wiedehopfschutz

Der Streuobst-Komplex zwischen Nauheim und Rüsselsheim-Königstädten beherbergt das größte hessische Wiedehopf-Vorkommen. Auch andere seltene Tier- und Pflanzenarten konnten hier beobachtet werden.

Fördermittel aus der "Sylvia und Hubert Schneider Gedenkstiftung für Tier- und Naturschutz" ermöglichten es dem NABU-Kreisverband-Groß-Gerau, Flächen innerhalb diesen Vogelschutzgebietes zu kaufen, um dort ein Wiedehopf-Schutzgebiet einzurichten. 


November 2020

Maßnahmen im Gebiet "auf die Kuhweide"

Im Gebiet "Auf die Kuhweide" wurden nun aus den drei Parzellen des NABU Neophyten gerodet. Streuobstbäume und einige heimische Sträucher, sind für das Schutzgebiet von wichtiger Bedeutung und sind stehen geblieben. Die nun offene Fläche erleichtert dem Wiedehopf die Nahrungssuche. Auch andere seltene Arten können sich nun ansiedeln.

Auch die Nistkästen hängen wieder an Ort und Stelle.

Neophyten wurden entfernt (Foto: Dieter Baumgart)
Neophyten wurden entfernt (Foto: Dieter Baumgart)
links hängt ein Nistkasten für kleine Vögel, wie z.B. Meisen; rechts hängt eine Wiedehopf-Nisthilfe (Foto: Wolfgang Patczowsky)
links hängt ein Nistkasten für kleine Vögel, wie z.B. Meisen; rechts hängt eine Wiedehopf-Nisthilfe (Foto: Wolfgang Patczowsky)


Arbeitseinsatz: Ausräumen der alten Kleingartenparzelle

Auf der ehemaligen Kleingartenanlage möchte der NABU ideale Lebensbedingungen für den vom stark bedrohten Wiedehopf schaffen. Dazu müssen einige Landschaftliche Veränderungen vorgenommen werden, welche vom Regierungspräsidium Darmstadt gefördert werden.

Zuvor haben wir die Kleingartenanlage aufgeräumt und Müll beseitigt.

 

(Fotos: Bernd Petri)


Ausgangssituation der Flächen (Herbst 2020)

Am Holderbusch Schutzgebiet NABU-Rhein-Main
Am Holderbusch(Foto: Wolfgang Patczowsky)
Schutzgebiet des NABU-Rhein-Main im Seichböhl
Auf die Kuhweide (Foto: Wolfgang Patczowsky)

Auf diesen Bildern ist der Ausgangszustand der beiden Schutzgebiete zu sehen.

Das Gras wächst hoch und Robinien wachsen immer weiter in die Fläche "am Holderbusch" hinein. Müll aus der Freizeitnutzung liegen in den verlassenen Kleingartenanlagen im Gebiet "auf die Kuhweide"



Monitoring

Seit 2017 führt der NABU-Kreisverband Rhein-Main dreimal jährlich Zählungen durch, bei dem das Vorkommen der Wiedehopfe im Gebiet erfasst werden soll. 

2018 wurden 6 Brutpaare gezählt

Aus den Bruten gingen je 2 bis 3 Jungvögel hervor.

Normalerweise kann der Wiedehopf weitaus mehr Junge aus seinen Gelegen, die aus 10-12 Eiern bestehen, großziehen. Jedoch wird es für ihn immer schwieriger ausreichend Nahrung für die Jungen zu finden. Gründe dafür sind Spargeläcker, die genau zur der Zeit mit Folien abgedeckt sind, in denen auch die Jungen aufgezogen werden. Auch Streuobstwiesen, typischer Lebensraum für den Wiedehopf werden immer weniger.

Ortstermin im Wiedehopfgebiet mit Stefanie Stüber (links, Stellvertretende Vorsitzende NABU Hessen). Von li. nach re: St. Stüber, Dieter Baumgardt, Maik Sommerhage, Johannes Kilian, Helmut Lunz, Wolfgang Patczowsky, Holger Melchior, Wolfgang Marcussen.
Ortstermin im Wiedehopfgebiet mit Stefanie Stüber (links, Stellvertretende Vorsitzende NABU Hessen). Von li. nach re: St. Stüber, Dieter Baumgardt, Maik Sommerhage, Johannes Kilian, Helmut Lunz, Wolfgang Patczowsky, Holger Melchior, Wolfgang Marcussen.
Ortwin Ruschitschka (links) und Stefan Leimbach (rechts) beim Monitoring
Ortwin Ruschitschka (links) und Stefan Leimbach (rechts) beim Monitoring
Wolfgang Patczowsky bei der Arbeit mit Frank Gröhl (links) und Johannes Kilian (rechts)
Wolfgang Patczowsky bei der Arbeit mit Frank Gröhl (links) und Johannes Kilian (rechts)


Start im Jahr 2015

Im Jahr 2015 gründete sich die Arbeitsgruppe Wiedehopf mit dem Ziel, sich um diese in Hessen vom Aussterben bedrohte Vogelart zu kümmern. Im Frühjahr 2016 fand erstmals ein systematisches Monitoring in den Streuobstgebieten von Nauheim und Königstädten statt. Dabei konnte die genaue Anzahl der Brutpaare und deren Bruterfolg ermittelt werden . Außerdem wurden wichtige Erkenntnisse zu Gefährdungen und potentiellen Schutzmöglichkeiten gewonnen. Die Arbeitsgruppe Wiedehopf kümmert sich um den Schutz der Wiedehopfe im Kreis Groß-Gerau, entwickelt Konzepte und fördert Maßnahmen zur Stärkung der Population. 

 

In der AG Wiedehopf engagieren sich zur Zeit rund 20 Aktive, die vor allem beim jährlichen Monitoring bzw. den Synchronerfassungen mitarbeiten. Außerdem werden Nistkästen betreut. Wir freuen uns auf alle, die mitarbeiten bzw. helfen wollen.